„Elon Musk Bill“: Boulos schlägt vor, dass große Technologieunternehmen brasilianischen Nutzern für die Datennutzung zahlen

Inmitten des wachsenden Konflikts um die Macht der großen Technologieunternehmen und der diplomatischen Spannungen zwischen Brasilien und den Vereinigten Staaten legte der Bundesabgeordnete Guilherme Boulos (PSOL-SP) am Mittwoch, dem 23., einen ergänzenden Gesetzentwurf mit dem Titel „ PL Elon Musk “ vor.
Der Vorschlag sieht die Einführung des Digital Social Contribution (CSD) vor, einer 7-prozentigen Steuer auf den Bruttoumsatz von Technologieunternehmen, die datenbasierte digitale Werbung betreiben oder brasilianische Nutzerdaten vermarkten. Ziel sind Unternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz von über 500 Millionen Real, wie beispielsweise Google, Meta (Besitzer von WhatsApp, Threads und Instagram) und X (ehemals Twitter) – letzteres wird von Elon Musk kontrolliert.
Das Projekt sieht vor, dass 50 % der durch die Steuer eingenommenen Beträge über ein neues digitales Einkommenstransferinstrument, das von der Exekutive entwickelt und von Pix inspiriert werden soll, an die brasilianische Bevölkerung zurückgegeben werden. Dem Text zufolge zielt die Maßnahme darauf ab, die Bürger direkt für die Nutzung und Ausbeutung ihrer persönlichen Daten durch digitale Plattformen zu entschädigen.
Weitere 25 Prozent der Mittel sollen dem Fonds für inklusive digitale Infrastruktur (FIDI) zugewiesen werden, der die öffentliche Infrastruktur zur Datenspeicherung und -verarbeitung finanzieren soll. Die restlichen 25 Prozent sollen dem Nationalen Fonds für digitale Betreuung (FNCD) zugutekommen, der die nationale Datenschutzbehörde (ANPD) stärken, Desinformation bekämpfen und Algorithmen für zielgerichtete Werbung prüfen soll.
In seiner Begründung behauptet Boulos, dass große Technologieunternehmen „die Daten der Bevölkerung ausbeuten, ohne einen angemessenen Beitrag zum Land zu leisten“ und warnt vor den Risiken für Demokratie, Privatsphäre und nationale Souveränität. Der Kongressabgeordnete kritisiert außerdem die Steuerhinterziehungspraktiken dieser Unternehmen und erklärt, der Vorschlag folge dem Beispiel von Ländern wie Frankreich, Spanien und Portugal, die bereits Steuern auf digitale Dienste eingeführt hätten.
Die Präsentation des Projekts erfolgt inmitten der Spannungen zwischen Brasilien und den Vereinigten Staaten, nachdem die US-Regierung dem Land vorgeworfen hatte, digitale „Zensur“ zu fördern und mit Vergeltungsmaßnahmen gegen Pix zum Nachteil von Apps wie WhatsApp zu drohen.
CartaCapital